Bedeutung meines Namens

Unsere japanische Zeichen haben viele Bedeutungen. Ich möchte kurz meinen Namen darstellen.

亀尾 茂康 (Kameo Shigeyasu) = Schwanz der Schildkröte Gesundes wachsendes Gras

Kame=Schildkröte
O=Schwanz
Shige=wachsendes Gras
Yasu=Gesundheit

Vorname: Früher in Japan gab es für das normales Volk nur Vornamen und diese enthielten meistens ortsgebundene Erklärung, wie zum Beispiel Taro vom XXX Fluss, oder Taro vom XXX Reisfeld. Typische Beispiele für Jungenname waren Ta-ro (1. Junge), Ji-ro (2. Junge), Sabu-ro (3. Junge), Shi-ro (4. Junge), Go-ro (5. Junge) usw., fast wie ein Zählensystem. Mittlerweile gibt es natürlich alle möglichen Varianten wie in anderen Ländern.
Mein Name Shigeyasu ist ein sehr seltener Name und relativ altmodisch.

Mein Vater hat mir die Gründe für diesen Namen erklärt.
Der erste Grund war "Kakusuu" - Anzahl der Striche des Namenszeichen.
Zweiter Grund war folgendes: Shige kommt von einem Namenszeichen einer sehr respektablen Person, die bei der Firma wo mein Vater gearbeitet hat sein Abteilungsleiter war. Yasu kommt von seiner Abteilung (Gesundheitsversicherung).

Kakusuu (Anzahl der Striche des Namenszeichen)
Wenn man in Japan einen Namen vergibt, wird die Anzahl der Striche des Namenszeichen berücksichtigt. Die Anzahl der Striche beeinflußt das Schicksal. Es gibt folgende fünf Kategorien:

Tenkaku: Einfluß auf vererbte Anlagen
Jinkaku: Einfluß auf das Erwachsenenleben
Chikaku: Einfluß auf die Jugendzeit
Gaikaku: Einfluß auf menschliche Beziehungen
Soukaku: Einfluß auf Freude, Geld, Gesundheit, Familieumgebung, Persönlichkeit

Mein Namen ist mit 37 Strichen in der 2. Kategorie, also eine gute Anzahl der Striche.

Nachname: Ab dem 5. bzw. 6 Jahrhundert wurden auch Nachnamen in Japan verwendet, aber nur für Shizoku, die Gruppe die das Land beherrschte oder für die Verwandtschaft des Tenno (Kaiser).
Er wurde aber nicht in einer Familien verwendet wie heute, sondern zeigte die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe an.
Die Einführung der Familiennamen wie sie heute gebraucht werden, fand in Japan im 9. bzw. 10. Jahrhundert statt. Oft wurde der Name vom örtlichen Tempel vergeben und leitete sich meist vom Land, Gebiet oder auch vom Beruf ab.

Warum benutzen wir Japaner meist nur Familienname?: In der Gesellschaft benutzen wir immer den Familiennamen als Anrede. Mit dem Vornamen redet man sich nur innerhalb der Familie oder Verwandtschaft an. Früher durfte man nur seinen Familiennamen nennen, wenn man einer bestimmten priviligierten Gruppe angehörte.
Wir wechseln sogar die Sprache (respektvolle oder zurückhaltende oder höfliche Form) je nach Situation. Frauen reden sich häufige mit dem Vornamen an.

Wie viele Namen gibt es in Japan? Es gibt insgesamt ca. 100.000 Vornamen (Kanji-Zeichen) und rund 150.000 verschiedene Aussprachen in Japan. Die Anzahl der japanischen Familiennamen ist mit ca. 120 Million mehr als doppelt so groß wie die gesamten Europäischen Namen mit einer Bevölkerung von ca. 200 Million.

Nachname Kameo: Mit dem Familiennamen Kameo gibt es ca. 398 Familien (ca. 1700 Personen) in Japan. Natürlich noch mehr in Ausland zum Beispiel wie ich.