18.08.2006
Thema: Nockpunkt Es ist wichtig, beim normalen Training auf die Aufspannhöhe und den Nockpunkt zu achten. Die Aufspannhöhe bei einem Nami-Sun-Bogen (221cm) ist idealerweise zwischen 14,5 und 15,5 cm, beim Nobi-Sun-Bogen (227cm) zwischen 15,5 und 16,5 cm. Der Abstand zwischen dem oberen Holzteil (Uwazeki-Ita) und der Sehne ist idealerweise ca. 1 bis 2 Sehnenbereiten. Wenn man eine neu Sehne verwendet, sollte die Aufspannhöhe am Anfang etwas höher sein und wenn sie länger wird (also die Aufspannhöhe niedriger wird), dreht man die Sehne gegen den Uhrzeigersinn von oben nach unten. Wenn ein Bogen diesen idealen Angaben nicht entspricht, muss Kompromiss gefunden werden. Wenn der Abstand zwischen der Sehne und dem Uwazeki-Ita zu weit auseinander ist, kann sich die Sehne nach dem Abschuss umdrehen. Das Trefferbild ist etwas niedriger, da die Läge der Kraftübertragung auf dem Pfeil etwas kürzer wird und da sich der Pfeil von der Sehne früher trennt, bevor die Bogenneigung zurückkommt. Wenn dieser Abstand zu wenig ist bzw. fast Kontakt hat, ist das Trefferbild etwas höher. Der Nockpunkt beeinflusst auch das Trefferbild. Die Voraussetzung ist, dass das Zielbild sich nicht ädert. Wenn die Nocke niedrig eingenockt wird, zeigt die Pfeilspitze leicht nach oben und das Trefferbild wird etwas höher. Wenn es umgekehrt ist, ist das Trefferbild niedriger. Aber der Pfeil sollte möglichst beim vollen Auszug waagrecht stehen. Es ist eine Voraussetzung für Seisha-Seichu (korrektes Schiessen, korrekter Treffer). Aus diesem Grund sollte die linke Hand etwas niedriger platziert werden, wenn der Pfeil niedrig eingenockt wird. In diesem Fall wird die dynamische Kraft nach unten geführt und daher geht der Pfeil tiefer. Wenn der Pfeil etwas hoch eingenockt wird, geht der Pfeil etwas höher. Es ist zu empfehlen, bei jedem Schuss den Sehnenzustand zu kontrollieren. Am Anfang sollte man eine Hilfsmittel z.B. ein Lineal benutzen, aber man sollte sich die Mühe machen, das Augenmaß zu trainieren. Die Präzision des Augenmaßes ist auch ein Übungsziel. Gleichzeitig sollten der Schaft- und Nockenzustand kontrolliert werden, um Shitsu zu minimieren. Diese Übung kann für Wettkämpfe und Prüfungen gut verwenden werden. Normalerweise kontrolliert man den Zustand des Gerätes vor dem Schiessen, aber es kann während eines Durchgangs anderes laufen, zum Beispiel wenn die Sehne reißt oder wenn die Aufspannhöhe plötzlich geändert wird usw. Es ist nicht zu empfehlen, das Zielbild und die Schießform zu ändern. Aus diesem Grund können diese Zustandsabweichungen mit dem Ashibumi-Abstand und dem Nockpunkt, wie oben beschrieben, leicht optimiert werden. Wenn das Zielbild gleich bleibt und man das Ashibumi etwas breiter macht, zeigt die Pfeilspitze leicht nach oben, ungekehrt zeigt die Pfeilspitze leicht nach unten. In Mai 2005 habe ich eine gute Erfahrung bei einem Wettkampf in Kyoto gemacht. Bei der Vorrunde (Enbu) habe ich beide Pfeile getroffen. Nach ca. 2 Stunden fand die Endrunde statt. Ich habe erst im Hikae (Warteplatz) festgestellt, dass die Aufspannhöhe etwas niedriger geworden war, vermutlich weil es sehr heiß war. Ich habe den Pfeil etwas höher eingenockt und damit geschossen. Theoretisch sollte der Pfeil in der Mitte treffen, aber er kratzte den Rand um 12 Uhr an! Ich vermute aber, dass die Auszugsläge etwas größer als bei der Vorrunde wegen bisschen Aufregung war. Obwohl er nicht getroffen hat, war ich sehr zufrieden mit dem Schießen, da der Abschuss sehr knackig war und der Pfeil sehr kräftig und schnell flog. Von dieser Erfahrung habe ich gelernt, dass die Optimierung des Geräts teilweise hilft, aber es bringt nicht alles ohne den geistigen Zustand zu stabilisieren. Wie oben geschrieben, beeinflusst der Nockpunkt das Trefferbild. Wenn dieses nicht stabil ist, ist es schwierig die ideale Form zu lernen. Die Form wird leicht beeinflusst vom Trefferbild, da der Köper unbewusst die Abweichung korrigiert z.B. Abweichung vom Zielbild oder der Position der linken Hand. Es ist sehr wichtig, dass der Zustand des Geräts erst stabilisiert wird, um die korrekte Schießform zu lernen und um Seisha-Seichu zu erzielen. |