14.09.2008 Methode für Hanare

Hanare (Abschuss) ist eine Erscheinung zwischen Kai und Zanshin und keine Bewegung. Man sagt, dass ideale Hanre natürlich ohne zusätzliche Bewegung ergeben soll. Es gibt ein Ausdruck in dem man erklärt, dass der Bogen die Abschuss nicht mitbekommen soll. Das Hanare ist ein Moment, wo die Sehne von der Sehnengrobe wegfliegt.

Der Anfänger öffnet die rechte Hand, um abzuschießen. Dadurch verliert man die Spannung an der Hand und Arm. Er ergibt Yurumi Hanare (Kraftnachlass, zurückgehende Hand). Beim Yurumi Hanare verschiebt die Nockenposition nach vorne und zum Körper. Aus diesem Grund ist es schwer mit Yurumi Hanare zu treffen.

Die Voraussetzungen des guten Hanares sind, a) passende Handschuh zu benutzen und b) passende Bogenstärke zu nehmen.

Daumen weg schnicken (Methode A)
Rechte Daumen wird leicht gestreckt und Mitte bzw. Ringfinger locker gerade halten und auf dem Daumen draufsetzen. Im Nobiai (Weiterführung beim Vollauszug) streckt der rechten Daumen zur Mato-Richtung, gleichzeitig wird der untere Arm leicht in Gegenuhrzeigersinn mit der Ellbogen gedreht. Mit dem Ergebnis wird äußere Handgelenk zur Waki-Shomen (Richtung zur Kamiza) gezogen. Der rechte Daumen wird weg schnickt und in Gegenuhrzeigersinn gedreht. Der linke Daumen wird gestreckt und der Bogen wird leicht in Uhrzeigersinn gedreht. Der Abschuss kommt also durch Streckung den beiden Daumen und Drehung den beiden Ellbogen und ergibt relativ kleines Zanshin. Das relativ hartes Hikae (Handschuh: Verlängerungsteil von Daumen zur Handgelenk) hat einen Vorteil, da es schnell zurückstellt. (Hilfskraft für Daumenwegschnippen)

Fingern schnippen und in die Hand einrutschen (Methode B)
Rechte Daumen wird leicht gestreckt und Mitte bzw. Ringfinger "Schlüsselförmig" draufsetzen. (2. Fingergelenke um 90° knicken)
Im Nobiai wird die Kleinfinger geschlossen und der Mitte bzw. Ringfingern führt den Daumen zur Waki-Shomen weiter. Da der Daumen zur Mato-Richtung von Bogen gezogen wird, wird der Mitte bzw. Ringfinger zur Daumenspitze geschoben. Mit dem Ergebnis werden die Fingern (Daumen und Mitte bzw. Ringfinger) geschnippt (alle anderen Finger außer Daumen werden in die Handmitte reingerutscht). Der Bogen wird auch mit anderen vier Fingern in die linke Hand zugehalten. Der Abschuss kommt also durch Weiterführung der Bogenöffnung und ergibt relativ großes Zanshin. Das relativ weiches Hikae hilft das Gefühl „Weiterführung“

Es gibt noch mehreren unterschiedlichen Abschussmethoden von alten traditionellen Schulen. Auf jedem Fall sollten die Pfeilspitze und Nockenposition unverändert in der Verlängerungslinie des Pfeils abgeschossen werden. Die Arbeit der Weiterführung sollte an der linken und rechten Seiten gleich sein. Sie ergeben stabile Form und Trefferergebnis.

Meiner Meinung nach hat die Methode A einen Vorteil, wenn die Bogenkraft etwas weniger ist als eigene Kraft. Mit der Methode B wird die Auszuglänge noch verlängert (Instabilität der Auszuglänge) und die Sehne wird abgerissen. Wenn der Bogenkraft gleich ist oder mehr ist als eigene Kraft, sollte man die Methode B nehmen, sonst ergibt Yurumi-Hanare.

Ich verwende zurzeit die Methode B, wo die geistige und körperliche Kraft Maximum arbeiten kann und damit der Schuss ergibt. Es kann eine Methode sein, „die ideale Schießtechnik ohne Technik zu verwenden“