02.01.2008 10 Jahre Kyudo in Frankfurt
Im Jahr 1998 habe ich nach 10 Jahren Pause wieder mit Kyudo hier in Frankfurt angefangen. Also schieße ich schon
seit 10 Jahren in Frankfurt. Ich möchte hier einen kurzen Rückblick auf dieses 10 Jahre werfen.
1998-2002: Zeit für eigene Schießübung
In den ersten 4 Jahren habe ich mit einem Glasfieber-Bogen und Aluminium-Pfeilen trainiert. Damals war das Kyudojo Frankfurt
ein reines Heki-Insai-ha Dojo und hatte noch nicht so viele aktive Schützen (ca. 10-15 Personen pro Training).
Aus diesem Grund mußte ich allein lernen und konnte relativ viel schießen. Auf jeden Fall war es eine gute
Gelegenheit, mich tief mit der Basis zu beschäftigen. In diesem Zeitraum habe ich mir deswegen viel selbst beigebracht.
2002-2003: Veränderung der Schießtechnik und des Materials (Bambusbogen und Pfeile)
Ich verwende seit 2002 einen Bambusbogen und seit 2003 Bambuspfeile. Durch diesen Materialwechsel sind viele technische
Fehler sichtbar geworden. Seit dem achte ich mehr auf den Zustand des Materials und meine Gedanken über das Material
haben sich geändert (mehr Respekt). Ab Februar 2002 leite ich einmal pro Jahr einen Anfängerkurs.
2003-2005: Veränderung über Kyudo-Ansicht
Seit ich Leute unterrichte, achte ich auf meine Bewegungen, Einstellungen und Äußerungen, da
sie Vorbildfunktion haben. In der Schießtechnik achte ich mehr auf Qualität als Quantität. Ich habe in
der Zeit viel über Kyudo gelernt. Ich habe bemerkt, daß man erst seine eigene Schießtechnik durch
Schießen vom jemand anderem objektiv betrachten kann. Seit 2004 habe ich eine eigene Website, in der ich meine
Kyudo-Philosophie darstelle.
2006-2007: Veränderung der Schießtechnik und des Materials (Handschuh und Bogen)
Ich verwende seit Ende 2005 einen Vierfinger Handschuh und seit Ende 2006 einen neuen stärkeren Bambusbogen.
Der Vierfinger-Handschuh ist es nicht dafür geeignet den Abschuß mit einer kleinen Bewegung der Finger zu
produzieren. Mit dem
stärkerem Bogen ist man gezwungen, die Bogenkraft im Körper durch eine ideale Knochenverbindung zu leiten.
Ich wußte im Kopf, daß man für den natürlichen Abschuß keine zusätzliche Bewegung oder
Kraft verwenden werden soll, aber nun habe ich dies körperlich erfahren. Es ist auch notwendig, körperlich und
geistig zu entspannen, sich gelaßen zu halten.
In den ersten 5 Jahren konnte ich durchschnittlich ca. 200-300 Pfeile pro Monate schieß. Seit ich unterrichte
wurde die Anzahl der Schüße auf 100-200 Pfeile pro Monat reduziert, da wir nun mehr Mitglieder haben und da
ich mehr Zeit für den Unterricht verwende.
Deswegen ist jeder einzelne Pfeil immer wichtiger geworden bzw. der Wert für eine Schuß ist höher geworden.
Mein neues Ziel für die nächsten 3 Jahre:
Aufbau für neue Generation (Unterrichtende) ist notwendig, die bereits den 2. oder 3. Dan haben. Diese Leute sollten in der
Zukunft jüngeren Schützen unterrichten.
Aus der Verbesserung der eigenen Schießqualität ergibt sich eine Verbesserung des gesamten Niveaus.
Ich möchte weiter meine Schießtechnik verbessern, um langfristig ein gutes Vorbild sein zu können.
Meiner Meinung nach sollte der Unterrichtende immer gut schießen können.
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