08.12.2005 geistige und Körperliche Übung

Im Vergleich zum anderen Budo-Sport ist Kyudo etwas anderes, da es keiner Gegner gibt. Es gibt nur unbewegliches Ziel und das Ergebnis reflektiert sich selbst. Das heißt wird seine Fähigkeit nicht vom Gegner abhängig, sondern von eigener Technik und geistigen Stabilität abhängig. Es wurde gesagt, daß Fudoshin (unbewegliche Geist) und Heijoshin (Gleichmutigkeit) beim Kyudo erforderlich sind, und daß man im normalen Training so übt, wie in der besonderen Situation, und daß man in der besonderen Situation schießt, wie beim normalen Training.

Reflektionsvermögen
Es ist wichtig, daß man nach dem Abschuss im Zanshin kurz über eigene Schießen zurückblickt, und daß man evtl. Fehler bei der nächsten Schuss verbessert. Oft erkennt man, ob die Schuss gut war oder nicht, aber man schießt einfach weiter ohne zu wissen, warum es gut oder schlecht war. Wenn gute Schuss kommt und trifft, denkt man oft "noch einmal". Es kommt nicht, weil man nicht weiß, warum es gut war und warum es getroffen hat. Die gute Schuss ist nicht zufällig gekommen, sondern es gibt immer Grund und die Ursache. Ich werde empfehlen, nicht mit Hitote (2 Pfeile Haya und Otoya) zum Shai (Schießlinie) zu gehen, sondern am Anfang nur mit einem Pfeil schießen und danach Zeit nehmen, um über eigene Schuss zu überlegen und zu analysieren.

Inhalt und Ergebnis
Wenn Inhalt als Schussgefühl und Ergebnis als Treffer festlegen, kann man folgende feststellen. Wenn Inhalt schlecht und Ergebnis gut ist, bedeutet es, daß es eigentlich nicht treffen sollte. In diesem Fall sucht man oft keine Ursache, warum die Schussgefühl schlecht war. Oft wiederholt man sich die gleichen Fehler bei der nächsten Schuss. Wenn Inhalt gut und Ergebnis schlecht ist, bedeutet es, daß es natürlich nicht getroffen hat wegen des z.B. falschen Zielbildes oder der falschen Fußlinie. Wenn beides gut ist, bedeutet es, daß es alles in seiner Nivea gut balanciert sind, aber man sollte immer bedenken, ob die Schussgefühlt richtig war. Es ist sehr wichtig, Mut zu haben und damit noch verbessern zu können. Aus meiner Erfahrung gibt es Grund, warum es nicht trifft und es gibt wunder, warum es trifft. (es gibt ähnlicher Artikel Freitagstraining am 10.07.2005 Sanmi-Ittai)

Treffergrad
Nur Treffen
Es ist möglich, nur zu treffen durch Stabilisierung der bestehenden Schießform und gleichmäßig Muskelbewegung mit der großen Schussanzahl. Aber es ist keine langfristige Lösung zu treffen, da es nicht natürliche Schießregelung (Shaho) folgt. Außerdem ist es sehr schwierig, diese befestigte Form später zu korrigieren.
Seisha-Seichu
Die Schießregelung folgt natürliches Gesetz. Wenn man es aus Erfahrung wahrnimmt, versteht man, daß es einfachste Methode ist und damit natürlicher Treffer ergibt (Seisha-Seichu). Wenn man weiter es folgt und immer verbessert, wird das Körpergefühl immer empfindlicher. Man kann schon weniger als 1mm Abweichung der Auszuglänge, der Körperneigung und der Kraftrichtung sich fühlen. Wenn man in diesem Niveau erreicht hat, ist das Ziel nicht mehr nur zu treffen, sondern wie es trifft.
Trefferqualität
Es ist nun ein Ziel, Grad des Treffers zu verbessern je nach seinem Niveau. Dafür spielt es nicht nur mit der Schießtechnik oder Schießform Rolle, sondern auch mit der Harmonisierung und Zusammenarbeit zwischen Geist und Körper. Um selbst diese unsichtbare Faktor zu schätzen, kann man z.B. von Tsurune (Sehnenklang), Trefferergebnis, Pfeilgeschwindigkeit, Flugstand des Pfeils, Gefühl und Position beim Zanshin kontrollieren. Auch ist es wichtig, noch fehlende Teile vom Mitori-Keiko (lernen von Sehen) herauszufinden und es umsetzten.

Schießqualität und Schießniveau
Das Kyudo wird auch Shagei (Schießkunst) genannt und es ist auch ein Ziel, eigene Persönlichkeit und Individualität in der Schuss darzustellen. Shahin (Schießqualität) und Shakaku (Schießniveau) werden auf Äußere (Körper) von Innere (Geist) sichtbar, nicht ungekehrt. Allgemein wurde gesagt, daß man erst die Schießtechnik lernt und viel schießt. Durch diese Übung kommt die geistige Arbeit automatisch nach. Im Kyudo Lernbuch wurde auch geschrieben, daß richtiger Geist von richtigem Körper (Form und Schießtechnik) kommt. Ich sehe genau so, daß man tatsächlich später es erfahrt und versteht. Aber es dauert sehr lang, bis man diese versteht, da nur 1 bis 2 Trainingstermin pro Woche á 20-30 Pfeilen geschossen werden. Insbesondere am Anfang sollte man vom Lehrer erklärt bekommen über Shahin und Shakaku, und vom Sehen es lernen. Es ist auch wichtig zu wissen, daß man es nicht 1 zu 1 übernehmen kann, da die Knochenkonstruktion, Persönlichkeit und Schießerfahrung unterschiedlich sind.

Zum Schluss
Kyudo ist eigenen Übungsweg. Wenn man beim Training auf o.g. Einstellung und Reflektion der jeweiligen Schuss mehr Aufmerksamkeit nimmt, kann die Übung effektiver werden. Normalerweise ist es aber sehr schwierig, Mut zu haben und Selbst zu korrigieren, da man selbst schwach ist. Aus diesem Grund benötigt man guten Lehrer, der seine Nivea und Persönlichkeit gut schätzen kann und je nach seiner Nivea die passende Methode unterrichten kann. Um diese Shahin und Shakaku zu verbessern, sollte man die Korrekturen vom Lehrer wahrnehmen und wiederholend von Sehen lernen. Wichtig ist, daß man Schrift für Schritt die Basis aufbaut und gleichzeitig Geist üben, um eigene Individualität darstellen zu können.