18.10.2005 Schießtechnik mit der Öffnung
Shahokun
Im Shohokun (Regelung der Schießtechnik) steht 胸の中筋に従い、宜しく左
右に分かるる如くこれを離つべし
(Man sollte von der Brustmitte gleichmäßig nach links und rechts öffnen / trennen und dann abschießen.)
Diese Shahokun wurde von Yoshimi Jyunsei geschrieben, der in Edo-Zeit viele bekannte Schützen für Toshiya (Weitschiessen) unterrichtet hat.
Laut dieser Erklärung ist die Schießtechnik des japanischen Bogenschießens anderes als westlichen Bogenschießen. Man öffnet (teilt) den Bogen gleichmäßig von der Körpermitte und damit abschießt.
Was ist die Öffnung des Bogens
Der Bogen sollte nicht mit den beiden Händen bzw. Armen nach unten bzw. nach hinten gebracht werden, sondern der Bogen kommt zum Körper
durch die Öffnungsarbeit den beiden Händen und Armen nach links und rechts, da die beide Händen automatisch zur Schulterlinie sich
nähern, wo maximale erreichbare ist. Wegen des Kopfs kann der Bogen bis ca. ein Faustbreit in der Diagonallinie von der Schulter kommen. Durch
kontinuierliche Öffnungsarbeit des Bogens im Kai kommen beide Händen in der Schulterlinie nach dem Abschuss.
Drei Teilungen
Diese Öffnungsarbeit des Bogens resultieren folgende drei Teilungen am Körper.
Teilung den beiden Fausten
Beide Fausten bewegen sich auseinander nach links und rechts bis zur Schulterlinie, wo unbeweglich ist. Dadurch nähert der Bogen sich zum
Körper. Es resultiert die Öffnung in der waagrechten Linie.
Teilung der Becken
Wenn man nur mit der Armen den Bogen öffnet, kann der Körper, wo unbeweglich sein soll, nach hinten verschoben werden. Um es zu vermeiden
sollte man der Körper mit der Becken stabilisiert werden. Da die Körpermasse großer ist als Bogenkraft kann man leicht die Bogenkraft
im Körper nehmen. Die Becken werden leicht vorne geschoben und auseinander geteilt (gefühlsmäßig). Es resultiert die Harmonisierung
zwischen vorderen und hinteren Körper.
Teilung der Brust
Mit den o.g. zwei Teilungen wird die Kraft vom Bogen an der Körpermitte eingesammelt. Die Teilung von der Brustmitte folgt während des
Hikiwake und Hanare. Dadurch resultiert Brustöffnung und diese Stelle ist die Öffnungsmitte in der waagrechten Linie, und vom vorderen
und hinteren Körper.
Kraftrichtungen
Die Kraftrichtungen sind sehr wichtig, um Bogen- und Körperöffnung zu ergeben. Beide Händen werden auseinander geöffnet,
aber man kann nicht nur damit den Bogen öffnen. Die Hände folgen von der Bewegung den beiden Armen. Die Kraftlast an beiden Armen steigt,
wenn der Auszug länger wird. Gleichzeitig kommt diese Kraft mehr im Körper, da der Bogen bzw. Kraftlinie zum Körper sich nähert.
Aus diesem Grund bleibt die Kraftlast an beiden Armen nah zu konstant bis zum Kai und steigt die Kraftlast am Körper proportional zur Zugkraft
vom Bogen. Da die Kraftlast etwa ein Faustbreit vor der Schulterlinie, von oben gesehen, liegt, sollte der Körpermasse leicht nach vorne geschoben
werden. In der gleichen Zeit sollten beide Ellbogen stabilisiert werden, damit die beide Händen nicht dadurch zuviel nach hinten vom Körper
wirken. Mit dem Ergebnis näheren die Schulterlinie (Körper) und beide Händen (Pfeil). Um ideale Körperöffnung von der Mitte
zu ergeben sollte die senkrechte Körperlinie stärken. Dafür ist der Verstärkung der Beckenöffnung erforderlich. Es resultiert
stabiles dynamisches Kraftkreuz in der waagrechten, senkrechten und vor und hintere Linie vom Becken- und Bauchbereich. Mit dem Ergebnis resultiert
natürliches Körperkreuz nach dem Abschuss.
Zum Schluss
Obwohl der linke Arm gestreckt ist, und rechte Arm gebogen ist, sollte die dynamische Balance im Kai bis Zanshin gleich sein. Man blockiert oft
diese natürliche und einfache Schießmethode (Körper- und Bogenöffnung), weil man oft sehr viele andere komplizierte Techniken
verwendet. Je kompliziert die Schießtechnik wird, desto schwieriger der Treffer wird, um es zu kompensieren. Beim japanischen Bogenschießen
kann der Treffer von richtiger natürlichen Körper und Bogenöffnung erzielt werden und nicht von dem Gerät oder einzelnen Technik.
Es ist sehr interessant zu wissen, ob die Schießtechnik zur natürlichen körperlichen Bewegung und Balance modifiziert und angepasst
wurde, oder ob die Schießtechnik zufällig so war. Egal wie ist das Kyudo nicht mit dem Gerät oder Technik zu treffen, sondern mit der
körperlichen Balance (Bogen und Körperöffnung) zu treffen.
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