16.09.05 Fünf Kreuze
Die fünf Kreuze beim Kyudo zeigen dynamische Kraftkreuze. Um diese Kreuze zu resultieren sollte man, meiner Meinung nach, Körpergefühl entwickeln. Hier möchte ich meine persönliche Meinung über Beziehung und Verhältnis den Fünfkreuze darstellen.
1) Bogen und Pfeil
Es wird gesagt, daß der Bogen und der Pfeil beim Yugamae in Kreuzform sein sollen, aber es ist nicht Realistik. Normalerweise ist Togashira am Bogen, wo der Pfeil am Bogen gelegt wird, etwas vorne geneigt. Aus diesem Grund kann sie nicht immer in Kreuz haben je nach Bogenform. Meiner Meinung nach sollte der Pfeil nach unterstehenden Gründen zur Sehne beim Pfeillegen gekreuzt gelegt werden;
Der japanische Bogen hat unterschiedliche Länge und Stärke zwischen obere und untere Wurfarm.
Beim Hikiwake wird der Bogen je nach Auszuglänge nach vorne geneigt und nach dem Abschuss wird diese Neigung wieder, bis die Sehne fast senkrecht steht, zurückkommen und in diesem Moment wird der Pfeil von der Sehne getrennt und zum Mato fliegen. Diese Folge kann man sehr gut von der Hochgeschwindigkeitsaufnahme von Uragami-Hanshi sehen.
Durch diese Bogenneigung beim Vollauszug sollte die dynamische Kraftrichtung zwischen dem Pfeil und dem Bogens gekreuzt werden, außer der Pfeil durchgebogen ist.
2) Bogen und linke Tenouchi
Beim Yugamae wird linke Hand in 90° zum Bogen aufgesetzt. Die wichtige Kontakte sind Daumen an der rechten Bogen-Innenkante (aktive Drehpunkt) und Kleinfinger an der linken Bogen-Außenkante (Drehachse). Diese beide Punkte bleiben in Nakaoshi (Druck an der Mitte) bis zum Hanare. Wie oben wird der Bogen beim Ausziehen leicht nach vorne geneigt und die Hand folgt diese Neigung. Beim Vollauszug wirkt die linke Hand zur waagrechten Linie etwas nach unten (Uwaoshi = Druck oben nach unten). Es resultiert folgendes;
Druckstelle am Bogen verschiebt sich auf unterhalb des Metsukebushis und damit kann die dynamische Kraftrichtung zwischen der linken Hand und des Bogens gekreuzt werden, außer zu viel Uwaoshi bzw. Shitaoshi (Druck unten nach oben) die Kraft wirkt.
3) rechte Daumen und Sehne
Es wird gesagt, daß dieses Kreuz beim Torikake befestigt wird, aber es ist von den Arten der Handschuhe, nämlich Drei- bzw. Vierfingerhandschuhe abhängig. Wegen der Neigung des Bogens beim Vollauszug, wie oben, ist Verhältnis zwischen obere und untere Sehen ca. 0.95 zu 1.00. Normalerweise zeigt der rechte Daumen leicht nach unten beim Vollauszug, da der Bogen sich leicht nach vorne neigt. In diesem Moment zieht der rechte Daumen mehr Untersehne und damit wird die dynamische Kraftrichtung zwischen dem rechten Daumen und der Sehne gekreuzt, außer man den rechte Daumen zugreift oder den rechten Daumen nach oben zeigt (obere Sehne gezogen).
4) Brustmitte und beide Schulterlinie
Es ist ein Element vom Dreikreuz. Es ist wichtig, daß dieses Kreuz beim Dozukuri befestigt und bis zum Schluss bleibt. Durch richtiges Tsumeai (Zielbild, Auszuglänge, Wangekontakt des Pfeils und Brustkontakt der Sehne) kommt die gleichmäßige Kraft von links und rechts ins Körper. Es resultiert ein von Gobu no Tsume (fünf Verkeilungsstelle). Dieses Kreuz wurde auch im Shahoku als Vorbereitung zum Munewari (Brustöffnung) geschrieben.
5) Halslinie und Pfeil
Die Halslinie kann nicht immer wegen des unterschiedlichen Körperaufbaus genau senkrecht sein, aber es ist wichtig, die Verlängerungslinie von Wirbelsäule durch Nackenknochen in die senkrechte Richtung zu stellen. Wenn man die Drehachse des Kopfs am Nackenknochen legt, kann die Halslinie möglicherweise nah zu senkrecht werden und es ist natürliche Körperhaltung und auch Koppo (Knochenregelung). Diese Koppo bzw. natürliche Kopfdrehungsmethode ist wichtiger als äußere sichtbare Halslinie. Dieses Kreuz beschreibt über körperliche Streckung in der senkrechten Linie und Pfeilrichtung. Die Stabilisierung der Nackenknochenlinie (Halslinie) resultiert die richtige körperliche Streckungslinie, und stabiles Zielbild, und beeinflusst die Schulterlinie und Gewichtlager.
Zum Schluss
Die Fünfkreuze sind nicht für Treffen wichtig, sondern sie resultieren "Kan-Chu-Kyu" und "Shin-Zen-Bi" und dadurch ergibt Seisha-Seichu. Wenn diese Kreuze beim Kai (Vollauszug) nicht da sind, gibt es oft Probleme beim Dozukuri (Dreikreuze) und beim Yugamae. Insbesondere beim Shomen-Uchiokoshi können diese vorbereitete Stellen beim Übergang von Uchiokoshi zum Daisai (1/3 Auszug) leicht sich verändert werden. Ich werde empfehlen, möglichst viele Zeit beim Daisan- Position zu nehmen, damit man noch hier eventuelle Korrekturmöglichkeit haben kann. Wenn alle Fünfkreuze fertig sind, kommt 6. Kreuz (körpersenkrecht und -waagrechtlinie) nach dem Abschluss beim Zanshin.
Die Definition dieser Fünfkreuze ist je nach traditionellen Schulen leicht unterschiedlich. Meiner Meinung nach ist es wichtig, diese Kreuze mit dem Körpergefühl zu verstehen, was und welche Kraft optimal gekreuzt wird. Die ideale Kraftrichtung resultiert die ökonomische Kraftrichtung und stabiles Trefferbild.
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